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Version 6: 'Ära Reichl'

Das Schuljahr 2006/07 begann mit einer bemerkenswerten Veränderung hinter den Kulissen: der Homepage-Kurs wurde aufgelöst bzw. nicht mehr angeboten, stattdessen kümmerte sich von nun an dessen (Ex-)Mitglied Alexander Reichl allein um das Wohl der Homepage. Auf Lehrerseite wurde auch eine neue Betreuung gefunden. So lag die Hauptverantwortung von FLG-Online von nun an in neuen Händen, deren Zahl zudem auf lediglich vier gesunken war.

Verdarben die vielen Köche zuvor vielleicht den Brei? Es scheint ganz so gewesen zu sein, denn schon nach kurzer Zeit zeichnete sich ab, dass FLG-Online nun endgültig wieder auf einen guten Weg gekommen war. Die diversen Anfragen an die alten Webmaster offenbarten, dass an der Wiedereinstellung des beliebten Interaktiv-Bereiches gearbeitet und auch sonst auf bereits Jahre zuvor bewährte Dinge gesetzt wurde. Am 19. November 2006 flatterte schließlich eine Mail in die Postfächer der registrierten – und inzwischen fast vergessenen – Nutzer, welche die Wiedereröffnung des Forums, der Umfragen und nicht zuletzt des Verzeichnisses ankündigte.

Allzu lange währte die Freude über den wiederbelebten Interaktiv-Bereich jedoch nicht. Im Frühjahr 2007 mussten Forum, Umfragen und Konsorten wieder Platz machen – diesmal für etwas vollkommen neues, nämlich die Open-Source Lernplattform moodle. Angesichts dieses innovativen Schrittes ließ sich das Wegfallen des inzwischen für das viele Hin und Her symbolträchtigen Interaktiv-Bereiches einigermaßen verkraften. Zwar hatte moodle natürlich seine Startschwierigkeiten, vor allem was die so gut wie nicht vorhandene Integration sowie die an einer Hand abzählbare Nutzeranzahl anging, doch diese durchaus normalen Probleme waren bis Ende des Jahres obsolet.

Etliche »eingeschlafene« und vergessene Seiten wurden in diesem Schuljahr wieder auf Vordermann gebracht. Zumindest die wichtigen Inhalte waren daher wieder auf einem akzeptablen Aktualitätsstand und funktionierten auf technischer Ebene auch weitgehend tadellos. Da kann man auch nicht als mangelnden Einsatz werten, dass in den Untiefen der Website trotzdem noch unzählige Links ins Leere führten oder Schülersprecher von Anno dunnemals präsentiert wurden.

Im Allgemeinen nicht verkennbar war die inhaltliche Veränderung, die FLG-Online inzwischen durchgemacht hatte. Dominierten in den früheren Jahren noch eher »nüchterne« Inhalte wie Aufzählungen, Listen, Tabellen, Pläne und Ahnliches, so hatte sich das Gesicht von FLG-Online nun mehr zum wirklichen Schulleben und den für den täglichen Schulbetrieb wichtigeren Inhalten zugewandt.

Dieser positive Wandel ist leicht zu erklären: Im Jahr 2003 musste der Webmaster jedem noch so kleinen Fetzen an Inhalt Tage, Wochen oder gar Monate lang hinterher rennen. Die Ideen dafür musste er selbst haben, denn es gab keine Vorgaben darüber, was online zur Verfügung gestellt werden sollte. Unterstützung vom Schulapparat gab es so gut wie keine, nur vereinzelte Personen halfen immer wieder auf unterschiedlichste Art und Weise aus, doch deren Anzahl überstieg nicht einmal die Quersumme der damaligen Jahreszahl. Jedes Foto musste selbst gemacht, so gut wie aller Text selbst produziert werden. Schaffte man es doch mal, sich nach vier Wochen des hinterher Rennens einen Vorstellungstext von einem Ressort-Verantwortlichen geben zu lassen, konnte man ob dieses großen Erfolges getrost drei Kreuze im Kalender machen. Rundschreiben und andere Veröffentlichungen mussten eingescannt und durch Texterkennungssoftware und manuelle Nachbearbeitung in ein präsentables Format gebracht werden. Und dabei nicht zu vergessen: all dies von ein bis zwei Personen, natürlich allein in ihrer Freizeit.

Aufgrund dieser vielen Schwierigkeiten bei der Inhaltsbeschaffung ist es nicht weiter verwunderlich, dass der Inhalt des Internetauftritts einen anderen Schwerpunkt hatte. Es war nun mal einfacher, eine Aufstellung der Räume in der Schule zu präsentieren, einen Bericht über den neuen Kopierer zu schreiben, die Schließfächer zu erklären, auf den Brandschutz einzugehen oder Ferien & Feiertage aufzuzählen, als zum hunderttausendsten Male die Fachbetreuer zu einer Fächer-Sektion zu ermutigen, täglich im Sekretariat nach neuen Infoblättern zu fragen, immer alles scannen und überhaupt ständig nur allem hinterher zu rennen zu müssen.

2007 sieht es da schon etwas anders aus. Der damals so ersehnten Selbstverständlichkeit, dass alle relevanten Infos auch für die Homepage bereitgehalten werden sollten, waren wir ein großes Stück näher gekommen. Rundschreiben wurden direkt von der Schulverwaltung als Word- oder PDF-Datei weitergegeben, zu beinahe allen Fächern wurden entsprechende Sektionen kreiert, Verantwortliche kamen Ihrer Aufgabe nach, wenigstens ein bisschen Text abzuliefern. Im Gegensatz zur vorherigen Zeit hatten nun die meisten – und allen voran die Schulleitung! – ein großes Interesse daran, sich online in möglichst guter Form zu präsentieren, was aus der vorherrschenden Holschuld eine Bringschuld machte.

So präsentierte sich FLG-Online im Sommer 2007 mit sage und schreibe 15 Fächer-Sektionen, herunterladbaren Formularen sowie Infos zur Bibliothek, der Klassen und Kursbildung, der Nachhilfebörse, dem Skilager, den Mediatoren, der Hausaufgabenbetreuung, und und und...

Schade und unverständlich ist dabei nur, dass viele der früheren Inahlte rausfielen. Sicher, bei einigen wird den Verantwortlichen der Pflegeaufwand zu groß gewesen sein, doch warum selbst tendenziell eher zeitlose Dinge wie das »Schulhaus in Zahlen«, die Raumpläne und Infos über die Schließfächer oder den Brandschutz rausfielen, bleibt ein Geheimnis.

Unverkennbar ist auch, dass die neuen Webmastergenerationen keinen Wert mehr auf die Geschichte ihrer Schule legten. So gammelte zum Beispiel die geschichtlich atemberaubend interessante »Broschüre zum 6. Juli 1981« nicht nur seit Monaten, sondern seit Jahren mit etlichen Verlinkungsfehlern vor sich hin. Außerdem hätten bereits exisiterende Seiten zu inzwischen überholten Dingen wie der kleinen Solaranlage (hier hätte man auch mal was über die neue schreiben können!), den Kopierer oder die alten Computerräume in eine Geschichts-Rubrik übernommen werden können.

Da der Tag, an dem kein einziger Lehrer aus der Anfangszeit des Gymnasiums mehr aktiv sein wird, ununterbrochen näher rückte, wäre gerade zu diesem Zeitpunkt eine kleine Rückbesinnung auf solche Werte mit Sicherheit nötig gewesen.

Fortsetzung folgt...

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